Musikverlagsdatenbank

Die Topseller von HO und RB – ein Teaser in Memes.

Es ist Zeit, auch mal über Resultate zu berichten. Niedrigschwellig aufbereitet für Digital Natives und solche, die es werden wollen.

Es ist 2022, wir haben fast 10.000 Verlagsartikel vollständig erfasst und können schon einiges mit unseren Daten machen, aber bis dazu Lesbares erscheint, dauert es noch ein wenig. Den zahlreichen Fans wollen wir deshalb ein paar Teaser Facts nichts vorenthalten. Zunächst zum Verlag Hofmeister. Recht gemächlich entfaltet sich dort das Verlagsprogramm. Ab den 1820ern sitzt Hauskomponist Heinrich Marschner bequem an der Spitze der Produktion. Denkt er.

 

 

Anfang der 1840er nimmt Hofmeister den böhmischen Walzerkomponisten Joseph Labitzky in sein Programm auf - Originalverleger ist Hoffmann in Prag. Dessen Werke sind Topseller und pulverisieren die Konkurrenz. Für den Verleger ausgesprochen auskömmlich.

 

 

Diese Pole Position behält Labitzky - global gesehen - nicht allzu lange bei. Wann genau er aufhört en vogue zu sein, können wir sagen, wenn wir weitere Daten erfasst haben. Zum Vergleich können wir aber einen Blick auf Rieter-Biedermann werfen. Dessen Verlagsrepertoire haben wir vollständig in der Datenbank und wissen daher, dass es auch hier einen gab, der alle anderen weit hinter sich gelassen hat.

 

 

Genau, von Johannes Brahms ist die Rede. Allgemein ist das Programm von Rieter-Biedermann etwas feiner erlesen, weshalb es an sich nicht mit Rekordzahlen protzt. Aber in den 1860er Jahren nimmt man Brahms unter Vertrag, der schon einigermaßen erfolgreich einsteigt. Danach wächst der Absatz aber auf ziemlich konstante 25 Prozent vom Gesamt, bis er nach der Jahrhundertwende - also nach Brahmsens Tod -, fast die Hälfte der Verlagsproduktion ausmacht. Eine Erfolgsgeschichte in drei Bildern.

 

 

Wie erste Untersuchungen zeigen, ist für diese Rekordauflagen insbesondere nach 1900 wohl das Deutsche Requiem in allen seinen Ausgabeformen verantwortlich. Spannenderweise verkaufte sich davon zeitweise insbesondere der englische Klavierauszug wie warme Semmeln. Das wirft Fragen auf.

 

 

Damit beenden wir diesen Eintrag auch schon wieder. Solcherart sind die Erkenntnisse die uns die Daten bringen, und die Fragen, die sich uns im Anschluss stellen. Abgesehen von einigen ersten Hard Facts aus unserer Forschung, gab es hier auch zu entdecken, was für einen einzigartigen Blick auf Musikgeschichte wir durch unsere Daten gewinnen. Fortsetzung folgt!